Tiefgreifende Erlebnisse #Reisebericht

Ellen • 28. Mai 2024

Reisebericht - April 2024


Folgend findet ihr eine Schilderung der Reiseerlebnisse von Ellen, die sich das erste Mal vor Ort ein Bild der Arbeit machen konnte.

"Rumänien beeindruckte mich sofort mit seiner weiten Wiesenlandschaft und den bunten, aber ärmlichen Hütten.

Das moderne Internat „Lahai-Roi“ hob sich stark von der Umgebung ab und empfing uns herzlich mit circa 30 Kindern, die uns sofort in ihre Spiele einbezogen. Die Mitarbeiter vor Ort behandelten uns wie Könige, kochten für uns und wir übernachteten in einem gemütlichen Gästehaus.

Am Freitag besuchten wir die umliegenden Dörfer und verteilten Care-Pakete an bedürftige Familien, die unter extrem einfachen Verhältnissen leben. Trotz ihrer Armut waren die Menschen unglaublich gastfreundlich und dankbar für unsere Hilfe.

Der Samstag stand im Zeichen der Einweihungsfeier der neuen Turnhalle des Internats, die wir mit vielen Spielen, einem Grillabend und fröhlichen Begegnungen feierten.

Am Sonntag besuchten wir einen Gottesdienst in Iaşi, wo die Gemeinde uns herzlich willkommen hieß und uns für unsere Unterstützung dankte. Die Eindrücke der Reise waren tief bewegend und haben meine Sicht auf meine eigene Lebenssituation verändert.

Ich bin entschlossen, mich weiterhin für die Hilfsorganisation Lahai-Roi einzusetzen, die großartige Arbeit leistet und den Menschen vor Ort nachhaltig hilft. Mein Aufenthalt in Rumänien hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, Solidarität und Unterstützung in schwierigen Zeiten zu bieten."


Die ausführliche Textversion aus dem Video, findet ihr weiter unten...

Reisebericht - April 2024


"Rumänien sah für mich auf den ersten Blick aus, wie die typischen Desktop-Hintergrundbilder von Windows, die weite Wiesenlandschaften und einen blauen Himmel mit ein paar Wolken abbilden. Der Weg vom Flughafen bis zum Internat führte uns an ärmlichen und verwitterten Hütten vorbei. In strahlenden Türkis-, Gelb- und Rottönen standen sie in grünen Hügellandschaften, welche nicht wirklich viele Bäume hervorbrachten. Das Internat „Lahai-Roi“ dagegen ist sehr modern, sauber und eindrucksvoll. Es sticht heraus neben den anderen Gebäuden. Bevor man aufs Gelände fährt, bemerkt man, dass die Straßen nicht geteert sind. Die Straßen ähneln häufig eher breiteren erdigen und steinigen Feldwegen. In Kontrast dazu trotzt das elektrische Eingangsthor des Internats, das auf einen großen und säuberlich gepflasterten Parkplatz führt. Im Internat selbst begrüßten uns circa 30 aufgeregte, strahlende und herumtobende Kinder im Alter zwischen 2 und 14 Jahren. Sofort drückte mir ein Mädchen ein Baby in die Hand, das sie vorher liebevoll durch den Raum getragen hatte. Hier spielte jeder mit jedem. Manche rannten durch den Raum, andere luden uns auf eine Partie Kicker ein. Sehr herzlich war diese Begrüßung, obwohl sie einige von uns noch gar nicht kannten.

Von den Mitarbeitern vor Ort wurden wir wie Könige behandelt. Sie bekochten uns und wir durften in einer Art „Gästehaus“ auf dem Gelände übernachten, das eine gemütliche Einrichtung hatte, auch wenn wir uns zu 9. ein Badezimmer teilten.


Am Freitag fuhr ich mit unserer Gruppe auf die Dörfer in Ipatele (und Umgebung). Vorher beluden wir unseren Wagen mit Care-Paketen für ärmere Familien, bestehend aus Konserven, Nudeln, Reis, Mehl, Shampoo, Waschmittel, u.Ä.). Dann fuhren wir los. Die Hütten, die ich bei unserer Ankunft sah, sind so ärmlich und schief, dass sie in Deutschland nicht einmal als Gartenhäuschen durchgehen würden. Familien mit teilweise mehr als fünf Kindern sitzen dicht an dicht auf ein bis zwei Betten, die den einzigen Raum schon fast ganz füllen, der sowohl als Kochstelle als auch als Schlafplatz und Aufenthaltsort genutzt wird. Viele haben lediglich ein heruntergekommenes Plumpsklo auf ihrem kleinen Hof, der von häufig angeketteten, bellenden Hunden und gackernden Geflügeltieren geziert wird. Alles wirkt sehr schmutzig, aber die Familien schmücken ihre schiefen Wände mit vielen bunten Teppichen und Plastiktischdecken, um davon abzulenken, und es „gemütlich“ zu machen. Wahrscheinlich auch, um die Wände mehr zu dämmen. Auf einem Feuerherd köchelte ein beige-braunes Gemisch in einem dreckigen und angerosteten Kessel. Draußen trocknete Wäsche auf den krummen Ästen junger Bäumchen. Trotzdem sah ich viele Nutzgärten, die viel schöner bepflanzt sind als manche, die ich aus meiner Heimat in Deutschland kenne. Tulpen, Sommerflieder, Petersilie, Gurken, und Setzlinge gedeihen dort wunderbar.


Die einzelnen Familien reichten uns nacheinander allen die Hand und begrüßten uns herzlich: Dann führten sie uns in ihre Hütte, wo wir ganz eng beisammensaßen und oft nicht einmal aufrecht stehen konnten. Wir hörten uns ihr Leid und ihre Sorgen an und beteten sowohl auf rumänisch als auch auf deutsch für diese Familien. Auch sie dankten und beteten teilweise für uns. Dann überreichten wir die Care-Pakete und einen kleinen Umschlag mit Geld, da viele Eltern keine Arbeit haben, oder gesundheitlich nicht mehr arbeiten können und mit nur 150€ im Monat auskommen müssen. Manche Frauen lebten allein, da ihre Männer sie und ihre Kinder verlassen hatten. Die Familien waren sehr dankbar für die Hilfe und die Gebete.


Einmal durfte ich auf einem Pferdewagen mitreiten. Der ist wie eine hölzerne Badewanne, die auf vier Rädern steht und wie ein Karren hinter das Pferd gespannt wird. Bunte Zottelbänder wehten im Fahrtwind und ein paar befestigte Glöckchen klingelten vor sich hin, während wir mit fünf Mann eine kleine Runde auf dem Pferdewagen drehten.

Die Eindrücke waren sehr stark. Trotz der bitteren Armut und der fehlenden Ressourcen wirkten diese Menschen sehr dankbar und gastfreundlich.

Mittags aßen wir in einer örtlichen christlichen Gemeinde an einem reich gedeckten Tisch, der von 3 älteren Frauen vorbereitet wurde. Sie sangen uns ein Lied und alsbald musizierten wir alle zusammen. Irgendwie war man auch hier einfach Familie, trotz der sprachlichen Unterschiede.

Insgesamt besuchten wir 11 Familien. Viele drängten uns zu Kuchen, oder gaben uns etwas von ihrer Ernte mit – eben sehr gastfreundlich! Mit runden Bäuchen und blutenden Herzen fuhren wir gegen Abend zurück zum Internat. Am liebsten hätte ich die süßen Kinder mitgenommen…


Am Samstag veranstalteten wir dann eine Einweihungsfeier der neuen Turnhalle des Internats. Dazu erschienen auch ehemalige Internatskinder mit ihren Verwandten. Gemeinsam spielten wir Volleyball, Fußball und Basketball, mit Hula-Hoop-Reifen, oder den vielen Ballons. Draußen auf der Spielwiese war eine Hüpfburg aufgebaut und die Männer standen fleißig an drei Grills für das gemeinsame Abendessen. Ein paar neunjährige Mädchen kamen auf mich zu, umarmten mich, und überhäuften mich mit süßen Gesten und lieben Worten Es war schön zu sehen, dass sich alle so gut verstanden und einfach glücklich waren und eine gute Zeit hatten.

Am Sonntag gingen wir zum Gottesdienst in die freikirchliche Gemeinde in Iaşi. Alle hießen uns als ihre Gäste aus Deutschland herzlich Willkommen und dankten uns für unsere Arbeit in Rumänien und segneten uns. Das war sehr rührend.

Mich hat mein Rumänien-Aufenthalt nachhaltig geprägt. Ich sehe meine Heimat und meine finanzielle und gesundheitliche Lage nun mit dankbareren Augen. Denn nichts, das wir haben dürfen, ist selbstverständlich… darum bin ich entschlossen, mich weiterhin für die Hilfsorganisation Lahai-Roi einzusetzen, die übrigens nach dem Brunnen in Genesis 16:14 benannt ist, welcher „du bist ein Gott, der mich sieht“ heißt."

von Simon 18. November 2023
Mut zum Neustart Hoffnung in den Trümmern: Eine Reise durch die Randgebiete von Kiew Unsere letzte Etappe der Reise. Viele Dörfer und ganze Straßenzüge sind ein einziges Bild der Verwüstung. Viele Familien sind auseinander gerissen worden und stehen vor den Ruinen ihrer Häuser. Doch selbst in all diesem Leid und den Trümmern konnte man Hoffnung in den Gesichtern der Menschen sehen. Ihr starker Wille, das Zerstörte wieder aufzubauen, hat uns sehr bewegt!🫶 Gemeinsam mit @coworkers , die uns auf dieser Reise begleitet haben, wollen wir mit unseren Mitarbeitern auch hier die Menschen in ihrem Glauben stärken, und sie beim Wiederaufbau unterstützen. Gemeinsam nach vorne schauen!
von Simon 7. Oktober 2023
Mache mit bei unserer Weihnachtsaktion 2023 und verleihe Kindergesichtern ein zauberhaftes Lächeln. Schenke Freude und Hoffnung in dieser festlichen Jahreszeit. Unterstütze uns jetzt!
von Simon 1. September 2023
Lahai-Roi hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch den von der Not betroffenen Menschen in der Ukraine zur Seite zu stehen. Entdecken Sie unsere leidenschaftliche Mission in der Ukraine und erfahren Sie, wie Ihre Unterstützung einen Unterschied macht. Gemeinsam können wir Hoffnung und Perspektiven schaffen.
von Simon 31. August 2023
Sommerfreizeiten im Internat Die große Sommerfreizeit war ein besonderes Highlight in diesem Jahr! In altersgerechten Gruppen wurden Aktivitäten wie basteln, singen, Fußball, Schach usw. angeboten. Abends gab es kleine Inputs von Gästen, die ihre spannenden Lebensgeschichten erzählten: Ein Gast aus der IT-Branche, stellte seinen selbstprogrammierten Roboter vor, ein Arzt berichtete von der Zeit, in der er seinen Vater verloren hat und ein Imker im weißen Kostüm brachte einen gläsernen Bienenstock mit. Die Kinder waren begeistert und stellten viele Fragen. Der krönende Abschluss der Freizeit war ein großes Lagerfeuer. Wir sind dankbar für die vielen Kontakte und Beziehungen, die zu den Kindern aufgebaut werden konnten. Ein herzliches Dankeschön besonders an die Mitarbeiter vor Ort und alle ehrenamtlichen Mitarbeiter aus der Gemeinde in Iaşi, ohne die das nicht möglich gewesen wäre!! Ihr seid spitze! Paypal: info@lahai-roi.de Bank: DE21 5001 0060 0528 2716 00 Zweck: "Spende für Internat" & Adresse
von Simon 1. August 2023
Neues Fußballnetz auf dem Internatsplatz Es wur de Zeit für ein neues Fußballnetz! 🥅⚽ Nach 5 Jahren Nutzung ist das Netz am Soccerplatz (den wir von der Werner-Erkes-Stiftung erhalten haben) ganz schön in die Jahre gekommen😅. Das bisherige Netz hatte zum Schluss so viele Löcher, dass die Bälle immer häufiger in die umliegenden Nachbarbeete geflogen sind. Nun freuen sich die Kinder, endlich wieder unbeschwert bolzen zu können. Wie fleißig Alt und Jung beim Aufhängen des neuen Netzes mit angepackt haben, seht ihr auf den Fotos...  Paypal: info@lahai-roi.de Bank: DE21 5001 0060 0528 2716 00 Zweck: "Spende für Internat" & Adresse
von Simon 31. Juli 2023
Auf in die Sommerpause "Ich habe einen Preis gewonnen!“ „Ich habe den Kurs bestanden!“ „Ich bin in keinem Fachgebiet sitzen geblieben.“ „Ich habe dieses Jahr nie den Unterricht verpasst!" Das Schuljahr ist zu Ende und unsere Kinder kommen freudestrahlend mit ihren Zeugnissen nach Hause. Wir sind überglücklich, wenn wir die großartigen Veränderungen bei den Kindern beobachten, die voller Stolz ihre ersten Zeugnisse hochhalten. Keines von ihnen hatte vorher die Chance auf eine Schulbildung. Auf ein betreutes Hausaufgaben-Machen. Auf neue Kleidung, Bücher und Hefte. Auf ein Pausenbrot, das man wie andere Kinder aus seinem Rucksack holen kann. 📚 Bildung. Für uns ein ganz normaler Bereich des Alltags. Für unsere Internatskinder ein geschätztes Privileg, ein Grund zur Freude! 🙌 Diese Freude möchten wir gern mit euch teilen, die ihr hinter uns steht und uns immer wieder mit Zeit, Energie, Geld und Gebet unterstützt. Danke für eure Wertschätzung und euer Vertrauen in die Arbeit unseres Vereins.🫶 Paypal: info@lahai-roi.de Bank: DE21 5001 0060 0528 2716 00 Zweck: "Spende für Internat" & Adresse
von Simon 12. Juli 2023
Lahai-Roi hat es sich zur Aufgabe gemacht, auch den von der Not betroffenen Menschen in der Ukraine zur Seite zu stehen. Wöchentlich werden mehrere Tonnen Lebensmitteln in der ganzen Ukraine and Flüchtlingsunterkünfte, Waisenhäuser, Schulen, Krankenhäuser bis hin in die Kriegsgebiete geliefert.
von Simon 7. April 2023
Vision, Mission, Werte - was treibt uns an? Etwa Kürzlich haben wir uns als Team von Lahai-Roi Gedanken gemacht, was uns antreibt, wer wir sind, und was wir uns wünschen, durch unsere Arbeit zu bewirken. Viel zu schnell verrennt man sich im Alltag und genau dann hilft es, einen Schritt zurückzugehen und inne zu halten. Was ist überhaupt das Ziel - was wollen wir bewirken - was wünschen wir uns zu vermitteln? Warum? Wohin? Wie? Das sind die Fragen, die man sich persönlich als auch im Verein immer wieder stellen sollte, um den Fokus zu behalten. Unsere Vision : Perspektive schaffen, Hoffnung schenken, Gottes Liebe weitergeben. Bildung statt Arbeitslosigkeit und Glaube statt Verzweiflung Unsere Mission : Wir wollen benachteiligten Menschen in Ostrumänien helfen, indem wir ihre Ausbildung fördern und ihnen Gottes Liebe weitergeben. Unsere Werte : Nächstenliebe : Jeder Mensch ist wertvoll und einzigartig. Deshalb ist es uns wichtig, jeden Einzelnen mit seiner persönlichen Lebensgeschichte zu sehen. Wir helfen ohne Erwartungen und nehmen uns jedes Schicksal zu Herzen. Engagement : Bei Lahai-Roi verbinden wir Herz und Qualifikation im Ehrenamt. Wir sind motiviert und leidenschaftlich, um echte Veränderungen zu schaffen. Vom Reden zum Handeln - mit unserer Hilfe soll die Welt ein Stückchen besser werden. Transparenz : Wir halten unser Versprechen: 100% Transparenz in unserer Arbeit vor Ort und der Verwendung von Spendengeldern. Denn wir wissen, Vertrauen ist die Grundlage für echte Veränderung. Ohne bürokratischen Schnickschnack, ohne versteckte Klauseln. Jeder kann sich von unserer Arbeit überzeugen und wir nehmen dich gerne mit auf unsere Reise. Verantwortung : Zusammenarbeit auf Augenhöhe und Empowerment sind die Grundlagen unserer Arbeit. Wir setzen uns dafür ein, gemeinsam mit unseren rumänischen Kollegen vor Ort langfristige und nachhaltige Hilfe aufzubauen, die den Einzelnen in den Mittelpunkt stellt und Strukturen langfristig verbessert. Kein westliches System einfach "überwälzen", sondern in Zusammenarbeit lernen und handeln. Glaube : Unser Glaube an Gottes Liebe treibt uns an, anderen Menschen Hoffnung und Perspektive zu geben. Unser Ziel ist es, diejenigen zu unterstützen, die oft übersehen werden, und ihnen eine Perspektive auf Hoffnung zu bieten. Wir konzentrieren uns dabei auf die Region Ost-Rumänien, da wir als kleiner Verein nicht die ganze Welt retten können. Paypal: info@lahai-roi.de Bank: DE21 5001 0060 0528 2716 00 Zweck: "Allgemeine Spende" & Adresse
von Steven 27. November 2022
Impressionen von der Reise (18. - 21. Nov 2022) Tagesablauf Freitag: Anreise von Eindhoven nach Iasi; von dort aus per Pkw nach Victoria Samstag: Frühstück im Internat; Zeit mit den Kindern im Internat; Gelände-Inspektion; Familienbesuche; Metro-Einkauf für die Ukraine Sonntag: Gemeindebesuche; Familienbesuche Montag: Abreise nach Eindhoven Freitag gegen 11 Uhr: Wir stärkten uns bei einem gemeinsamen Frühstück mit Kaffee und die letzten Lunchpakete wurden vorbereitet. Zu sechst fuhren wir mit dem Auto zum Flughafen nach Eindhoven, um von dort in die Universitätsstadt Iasi zu fliegen. Die Hälfte von uns reiste das erste Mal nach Rumänien und so war die Vorfreude groß, das Projekt und das Wirken Gottes mit eigenen Augen sehen zu können. Am Flughafen angekommen, erwarteten uns auch schon Ovidiu und Coco. Das sind erfahrene und langjährige Mitarbeiter im Internat. Nach einer ca. 25 minütigen Autofahrt kamen wir im Internat in Victoria an. Die Köchin Roxana erwartete uns bereits und begrüßte uns zu unserer Freude mit leckerem Essen. Am Samstag sahen wir erstmals alle Kinder zum Frühstück. Direkt war ihnen die Freude ins Gesicht geschrieben, Albert und andere bekannte Gesichter wiederzusehen. Nach dem Frühstück sangen uns die Kinder Lieder vor. Ob Jung oder Alt, hier sang jeder mit und das mit einer Lautstärke und Freude, die wirklich ansteckte. Anschließend hörten die Kinder noch eine Geschichte von Albert. Nach der Geschichte dauerte es nicht lange und das Eis zwischen mir und den Kindern war gebrochen. Wir tobten zusammen und hatten großen Spaß. Nach einem Rundgang über das Gelände, bei dem wir unter anderem die gerade entstehende Sporthalle und das große Lebensmittellager zu sehen bekamen, ging es gleich weiter zum nächsten Programmpunkt. Wir wollten die kurze Zeit vor Ort schließlich effektiv nutzen. Mit einem Van fuhren wir ins nahegelegene Dorf Popricani, wo wir zwei Familien besuchten. Ovidiu und Coco begleiteten uns. Aus dem Fenster des kleinen Busses konnten wir fahrende Pferdekutschen beobachten, die in den ländlichen Gegenden Rumäniens noch als Transportmittel verwendet werden. Die ersten Familienbesuche waren sehr eindrücklich, da die Familien im Nordosten Rumäniens teilweise unter katastrophalen Bedingungen leben. Eine Armut, wie sie in Europa kaum vorstellbar ist. Dennoch war die Freude und Dankbarkeit der Familien jedes Mal groß. Am späten Nachmittag ging es weiter in die Großstadt Iași. Der Kontrast der beiden Orte war drastisch. Und doch waren es nur einige Kilometer, die Arm und Reich voneinander trennten. In Iași lud Albert alle Mitarbeitende zu einem gemeinsamen Abendessen ein, um für ihren Einsatz und ihr Engagement zu danken. Mit vollem Magen und leeren Autos fuhren wir am Abend mit tatkräftiger Unterstützung in die Metro. Ein Einkauf der besonderen Art, denn wir füllten über zehn große Einkaufswagen voll mit Lebensmitteln, die von Roxana liebevoll zu Gerichten für die Kinder im Internat zubereitet werden sollten. Am Sonntag fuhren wir gemeinsam mit Sandel, Surin und seiner Frau nach Cioca-Boca. Das ist ein kleines Dorf mit etwa 100 Familien. In diesem Dorf feierten wir gemeinsam Gottesdienst. Nach einem anschließenden gemeinsamen Mittagessen in der Gemeinde, besuchten wir einige Familien zu Hause. Diese leben in sehr armen Verhältnissen. Die wenigsten im Dorf haben überhaupt Arbeit und somit meist keine Möglichkeit, sich und ihre Familie ausreichend zu versorgen. Oft mangelt es an Hygiene. Sandel ist ein echter Seelsorger. Er besucht die Familien rund um Iasi und kümmert sich seelisch, geistlich und körperlich um sie. Bei den Familien, die wir besuchten, erzählten wir Geschichten aus der Bibel, sangen Lieder und beteten füreinander. Surin und seine Frau leisteten hierbei hervorragende Übersetzungsarbeit, sodass die sprachliche Barriere ausgeräumt wurde. Bei den Besuchen hat mich wirklich beeindruckt, welche Herzlichkeit, Gastfreundschaft und Freude die Familien haben. Trotz Armut und körperlichen Beschwerden ist die Freude im Herrn ihre Stärke - eine Freude, die nur Gott schenken kann. WE ARE ONE - das ist das Motto von Lahai-Roi und das habe ich auch neu erleben können, wir wir überall auf der Welt uns gegenseitig ermutigen und helfen können. Wir sind verbunden durch den, der uns Menschen alle geschaffen hat. Gegen Nachmittag fuhren wir wieder nach Iasi und besuchten einen Jugend-Gottesdienst, den auch die Kinder aus dem Internat besuchen. Leider war nach dem Gottesdienst auch schon die Zeit gekommen, um sich von dem Großteil der Leute zu verabschieden. Denn früh am nächsten Morgen ging wieder der Flieger zurück nach Eindhoven. Auch wenn es nur eine kurze Zeit war, die ich in Rumänien verbringen durfte, so war es doch eine prägende Zeit. Die Mitarbeiter im Internat leisten einen sehr wertvollen und nachhaltigen Dienst für die Kinder - und es ist ermutigend, zu sehen, wie sich die Ausstrahlung und die Perspektive der Kinder dadurch ändert.
von Andreas 3. November 2022
Von Eindhoven nach Iasi Ich möchte euch heute ein paar Eindrücke weitergeben, die ich auf einer einwöchigen Rumänien-Ukrainereise, gemeinsam mit Albert Koebele von der Hilfsorganisation Lahai-Roi und weiteren 4 Mitreisenden gewinnen durfte. Gestartet sind wir am 18.10.22 von Eindhoven mit dem Flugzeug und konnten durch einen Direktflug die Großstadt Iasi an der moldawischen Grenze schon nach 2,5 Stunden erreichen. Nach einem sehr freundlichen Empfang am Flughafen waren wir kurze Zeit später am großen Stützpunkt der Hilfsorganisation „Victoria“, einem kleinen Dorf an der moldawischen Grenze. In den ersten zwei Tagen haben wir 18 Familien in der näheren Umgebung in ihren Häusern besucht, ihnen Lebensmittel gebracht, sie ermutigt und mit ihnen gebetet. Für mich persönlich war es eine sehr emotionale Erfahrung, die ich machen durfte, weil das Elend und die Not der Menschen so groß ist, wie ich mir es vorher nicht wirklich vorstellen konnte. Am Donnerstag Abend feierten wir mit Christen aus Coca-Boca nach einem ausgiebigen Mittagessen gemeinsam einen Gottesdienst. Sie sangen mit großer Freude, trotz der vielen Not, die sie täglich umgibt. Der nächste Tag diente dann überwiegend dem Internat von "Lahoi-Roi" mit derzeit 32 Kindern. Es hat mir trotz Sprachbarrieren wirklich Spaß gemacht, Gemeinschaft mit ihnen zu haben, zu spielen und zu lachen, sie zu erfreuen und auch uns von ihnen ermutigen zu lassen. Am gleichen Abend sind wir nach Iasi zu Metro gefahren, um wahrscheinlich den größten Einkauf meines Lebens zu tätigen, es waren tatsächlich mehrere Tonnen Lebensmittel mit 25 riesigen Einkaufswägen, die wir mit vereinten Kräften eingekauft und mit vier Bussen abtransportiert und umgeladen haben. Viele der Mitarbeiter vor Ort waren zur Stelle und halfen mit großem Engagement.
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